WHKs

Situation der Wissenschaftlichen Hilfskräfte an der Uni Kassel

HNA Artikel vom 10.10.2022 über die Situation

Wichtiger Hinweis der Initiative: Luisa und WHKs sind Absolvent*innen, also all jene, die einen Master Abschluss haben! Studentische Hilfskräfte (also im Bachelor und IM Master) sind davon nicht betroffen!!
Wenn ihr euch unsicher seid, oder Fragen habt, kontaktiert uns gerne!

Offener Brief von WHKs gemeinsam mit ver.di und GEW an die Hochschulleitung und die Dekanate der Uni Kassel (August 2022)

Hier kommt ihr zur Webseite von ver.di

Offener Brief

Sehr geehrte Frau Ministerin Dorn, sehr geehrte Frau Präsidentin Prof. Dr. Clement, sehr geehrter Herr Dr. Fromm, sehr geehrte Dekaninnen und Dekane, sehr geehrte Damen und Herren,

die Universität Kassel hat die WHK-Stellen zum 1. Oktober 2022 abgeschafft. Die betroffenen WHKs fordern zusammen mit den Gewerkschaften ver.di und GEW alle Verantwortlichen auf, alternative Beschäftigungsmöglichkeiten aufzuzeigen und wirtschaftliche Nachteile abzufangen und Ihrer sozialen Verantwortung als Arbeitgeberin nachzukommen! Das bedeutet auch, einen offenen Dialog mit den Betroffenen zu führen – denn dieser hat bislang leider nicht stattgefunden. Die ca. 100 WHKs haben ein universitäres Studium (Master, 1. Staatsexamen, Magister oder Diplom) erfolgreich absolviert und sind beschäftigt, um sich in der Forschung zu qualifizieren. De facto werden auf den Stellen häufig administrativ-technische Tätigkeiten ausgeübt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für das Funktionieren der Universität, insbesondere bei der Umsetzung von drittmittelfinanzierten Projekten. Aus deren Wegfall folgt eine erhebliche Mehrbelastung der Beschäftigten der Universität Kassel. Wir begrüßen die Abschaffung der WHK-Stellen, da somit die Möglichkeiten der prekären Beschäftigungen verringert werden! Die Arbeitsverträge von WHKs sind meist semesterweise befristet und infolge des geringen Stundenumfangs ist mit einem Stundensatz 17,47 Euro kaum ein existenzsicherndes Einkommen möglich. Die für die Arbeitgeberin günstigere Praxis, Wissenschaftliche durch Studentische Hilfskräfte zu ersetzen, darf keine Alternative sein. Studentische Hilfskräfte haben ähnlich wie Wissenschaftliche Hilfskräfte befristete Arbeitsverträge mit geringem Stundenumfang und Löhnen zwischen 12,00 Euro und 13,09 Euro. Wir fordern Sie als Arbeitgeberin zum offenen Dialog auf, um den Betroffenen eine Perspektive zu bieten, denn viele haben die Informationen über das Auslaufen ihrer Stellen nur über Dritte erfahren. Alles andere würde dem Image der Universität Kassel als Arbeitgeberin der öffentlichen Hand erheblich schaden. Es widerspricht ihrem Selbstbild einer modernen, kreativen und gut aufgestellten Universität, zu der die WHKs maßgeblich beigetragen haben. Dieser Beitrag muss anerkannt und unseren Forderungen entsprochen werden.

Mit freundlichen Grüßen,



Für die betroffenen Wissenschaftlichen Hilfskräfte, die Gewerkschaften ver.di und GEW

Pressemitteilung ver.di

Kassel, 16. August 2022.  Die Gewerkschaften ver.di und GEW kritisieren Pläne der Universität Kassel, wonach die zirka 100 wissenschaftlichen Hilfskräfte-Stellen (WHK) der Hochschule zu Oktober ersatzlos abgeschafft werden sollen. In einem offenen Brief an die hessische Wissenschaftsministerin Dorn und die Universitätsleitung fordern die Gewerkschaften und die betroffenen wissenschaftlichen Hilfskräfte die Verantwortlichen auf, andere Beschäftigungsmöglichkeiten aufzuzeigen. „Die Leitung der Universität Kassel muss ihrer sozialen Verantwortung als Arbeitgeberin der öffentlichen Hand nachkommen und im Dialog mit den Betroffenen alternative Arbeitsplätze schaffen“, fordert Dr. Simone Claar, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW.

WHKs haben ein universitäres Studium (Master, 1. Staatsexamen, Magister oder Diplom) erfolgreich absolviert und sind beschäftigt, um sich in der Forschung zu qualifizieren. De facto werden auf den Stellen häufig administrativ-technische Tätigkeiten ausgeübt. Die Gewerkschaften GEW und ver.di befürworten die Abschaffung der prekären Stellenkategorie der WHKs, da die Arbeitsverträge semesterweise befristet sind und infolge des geringen Stundenumfangs kaum ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. „Anstelle der WHK-Stellen müssen tarifliche Arbeitsplätze im wissenschaftlichen oder administrativ-technischen Bereich geschaffen werden“, betont Katharina Lenuck, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di. Die WHKs sind nicht in den Tarifvertrag mit dem Land Hessen (TV-H) eingruppiert und werden vom Arbeitgeber als günstige und flexible Beschäftigungsform genutzt.

„Die Betroffenen wurden über das Auslaufen ihrer Arbeitsverträge häufig nicht direkt informiert und es fehlt oft an finanziellen Ressourcen für eine Weiterbeschäftigung der betroffenen WHKs, insbesondere bei Drittmittelprojekten“, berichtet Kristin Häckl, WHK an der Uni Kassel. Die Verantwortung für die wissenschaftlichen Hilfskräfte liegt beim Wissenschaftsministerium, bei der Unileitung und den Dekanen. Das Wissenschaftsministerium hat die Abschaffung der wissenschaftlichen Hilfskräfte durch die vorletzte Novelle des hessischen Hochschulgesetzes angestoßen.